Gelawis sind Menschen, die gemeinsam für Lebensmittel sorgen, die sie selbst brauchen und wollen. Zu einer Gemüse-Gelawi gehören Gärtner und Ernteteiler. Die Gärtner machen die Feldarbeit. Die Ernteteiler sorgen für das, was die Gärtner brauchen, z. B. ein Einkommen. Die Ernte teilen sich alle. Das ist das Prinzip. In der Praxis ist keine Gelawi wie die andere. Es gibt weder fixe Rollen noch starre Regeln. Die Gärtner sind Ernteteiler genau wie alle anderen und die Ernteteiler helfen mit – regelmäßig, unregelmäßig oder gar nicht. Manchmal zahlen alle gleiche Beiträge, manchmal ganz verschiedene. Die Ernteanteile können genau festgelegt sein oder frei entnommen werden. Gartenbau und Verwaltung können getrennt sein oder nicht. Einige wenige Menschen können eine Gelawi bilden oder viele tausende. Die beste Lösung sieht von Fall zu Fall anders aus. Worauf sich die Teilnehmer einigen, das ist und tut eine Gelawi – jedenfalls nicht das, was ein anonymer Markt vorgibt. Gemeinsame Landwirtschaft meint sowohl diese Wirtschaftsweise als auch eine konkrete Gemeinschaft, die auf diese Weise wirtschaftet. Hierzulande gebräuchliche Bezeichnungen dafür sind auch Gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft, Solidarische Landwirtschaft (Solawi) und Community Supported Agriculture (CSA).
IG Solawi Leben – solawi.life
In Österreich gibt es zur Zeit rund 50 Gelawis. Jedes Jahr kommen neue Gemeinschaften hinzu, andere fallen weg oder Betriebe wechseln zurück in herkömmliche Wirtschaftsweisen. Zur Förderung des Austauschs und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen gibt es die Interessensgemeinschaft Solawi Leben. Voraus gingen ihr Vernetzungstreffen österreichischer Initiativen seit 2012.
Netzwerk solidarische Landwirtschaft – solidarische-landwirtschaft.org
Zur Verbreitung der gemeinsamen Landwirtschaft in Deutschland.
Initiativen im weltweiten Überblick – solidarische-landwirtschaft.org/das-netzwerk/solawi-weltweit
Geschichte der Gemeinsamen Landwirtschaft – de.wikipedia.org/wiki/Solidarische_Landwirtschaft#Geschichte_und_Regionen
Ackerbau gibt es, so heißt es, seit vielleicht 12000 Jahren. So lange gibt es Anbaugemeinschaften, welche die Ernte teilen, also Gelawis. Exotisch wurde das Konzept erst in den letzten 400 Jahren, seit Geld und Markt begannen die Wirtschaft zu beherrschen.